Hilfsnavigation
Titelseite3
Seiteninhalt
11.10.2017

Gut geplant mit Kamera

EWL bereitet weitere Unterhaltsmaßnahmen in der Kläranlage vor – Drohne hilft bei Begutachtung

                                                          

Ist das Dach in Ordnung? Passt die Dämmung auch in den Ecken? Diese und viele ähnliche Fragen stellt sich der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL), wie viele andere Gebäudeeigentümer, regelmäßig. „Gerade auf dem Areal der Kläranlage gibt es viele schwer zugängliche Bereiche. Bei der ersten Erkundung hatten wir jetzt erstmals eine fliegende Kamera im Einsatz“, berichtet Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender  des EWL. Die Unterstützung kam in Form einer Drohne, die das Gebäudemanagement der Stadt Landau professionell einsetzt.

 

Bauzustand im Visier

„Erst im Juni haben wir den Treppenturm in der Faulanlage  sowie Rohrleitungen neu gedämmt“, berichtet Bernhard Eck. In den neuen Wärmeschutz hatte das Unternehmen 2017 rund 90.000 investiert. Aktuell plant das kommunale Unternehmen die nächsten Unterhalts- und Erneuerungsmaßnahmen. Doch gerade im Bereich des Faulturms und seines 18 Meter hohen Treppenturms ist die Gebäudeinspektion schwierig. „In der Vergangenheit mussten wir für solche Höhen Hubsteiger anmieten oder  Hängegerüste einsetzen“, sagt Ulrich Raisin, Projektingenieur beim EWL. Das sei mit erheblichem Aufwand verbunden gewesen. Mit dem erstmaligen Einsatz einer professionell geführten Drohne auf dem Werksgelände sei das wesentlich unkomplizierter gewesen: „Einschließlich der Vorbereitung waren wir etwa drei Stunden vor Ort.“ Als zusätzlichen Vorteil empfindet der Ingenieur, dass die Bilder auch für die Ausschreibung zur Verfügung stehen. Dank der detaillierten Aufnahmen von Dach und Wandfugen lassen sich die notwendigen Arbeiten nun gut abschätzen – Überraschungen bei der Bauausführung sollten so minimiert werden. „Je genauer wir Maßnahmen planen können, desto besser – auch finanziell“, hält Bernhard Eck fest. Denn für Investitionen bildet der EWL regelmäßig Rücklagen und stellt geplante Aufwendungen in die Budgetplanung der Folgejahre ein. Dieses Vorgehen ist wichtig, auch um stabile Gebühren für die Bürger zu gewährleisten.

 

Effizienz stets im Blick
Der EWL investiert regelmäßig in die Modernisierung der Abwasserbeseitigung in Landau. Dazu gehören auf der einen Seite der Austausch älterer Kanalabschnitte oder die Abdichtung von Rohren mit Hilfe der Inliner-Technik. Die Kläranlage in Mörlheim wurde in den 1980er Jahren neu errichtet. Seitdem modernisiert der EWL laufend.  Bei allen Investitionsentscheidungen spielen Energieeffizienz und Klimaschutz eine wichtige Rolle. So wurden in den vergangenen Jahren Prozesse bei der Abwasserreinigung neu aufgesetzt, betagte Maschinen durch moderne Anlagen mit zentraler Steuerungstechnik ersetzt. Zudem erzeugt ein Blockheizkraftwerk aus den Faulgasen direkt auf dem Areal Strom und Prozesswärme. Letztere wird vor Ort genutzt,  um den Bakterien im Faulturm eine angenehme Arbeitstemperatur zu gewährleisten und um Betriebsräume zu heizen. Bislang reicht die Prozessabwärme zur Eigenversorgung in den kalten Wintermonaten nicht aus und muss durch eine Erdgasheizung ergänzt werden. Einen wichtigen Schritt in Richtung Energieautarkie brachte die im Sommer ausgeführte Dämmung im Innern des Treppenturms und an den Rohren. 2018 stehen Arbeiten am Flachdach und die Außenhülle des Treppenturms an. „Energie sparen lohnt sich und dient dem Ressourcenschutz. Hier wollen wir beispielhaft vorangehen“, hält Bernhard Eck fest. Nach Berechnungen des EWL amortisieren sich die abgeschlossenen Investitionen in die Effizienz innerhalb von etwa zehn Jahren.

zurück nach oben drucken