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16.05.2023

»Fröhliches Erschrecken« in Landau

Neue Elektrofahrzeuge des EWL sorgen für Aufsehen: erster Schritt zur Emissionsfreiheit

Schon in ihren ersten Einsatzwochen haben sie für viel Aufsehen gesorgt: die zwei neuen Elektrofahrzeuge für die tägliche Reinigungstour im Fuhrpark des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL). „So ein Elektroantrieb erfordert ein ganz anderes Fahrverhalten“, berichtete Markus Bahr, Mitarbeiter des EWL-Bauhofs. Er steuert regelmäßig eines der Fahrzeuge vom Typ Goupil durch Landau, leert Papierkörbe, sammelt Kehricht. „Wenn wir uns unterwegs Fußgängern von hinten nähern, hören die uns meist nicht. Dann warnen wir sie mit unserer netten Eiswagen-Klingel ­­– und ernten oft fröhliches Erschrecken. Viele sagen auch: Ihr seid so schön leise unterwegs.“

Die Anschaffung der beiden Nutzfahrzeuge ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des EWL. Bis 2030 will der Umweltbetrieb bilanziell klimaneutral werden. „Als wichtiger Baustein dient dabei die Umstellung der Fahrzeugflotte auf alternative, emissionslose Antriebe“, erläutert Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL. Der Umstellungs-Prozess soll aber sukzessive geschehen ­– immer wenn ein Fahrzeug turnusmäßig ersetzt werden muss. Wie jetzt beim Goupil.

Der Neue ist eine große Erleichterung

Vor der Ankunft der neuen Goupils hatte es bei Markus Bahr und seinen Fahrerkollegen natürlich den ein oder anderen Vorbehalt gegeben: Reicht die Reichweite der Batterien aus, auch bei Kälte und voll beladen? Wie fährt sich der Elektrische, im Vergleich zum Vorgänger, einem Verbrenner-der Marke Piaggio?

„Der Goupil ist für uns Fahrer eine große Erleichterung“, weiß Markus Bahr inzwischen nach den ersten Einsatzwochen. Die Automatik, die Rückfahrkamera und die verglaste Führerkanzel mit Rundumblick sorgen für bequeme und sicherere Fahrt. Die erhöhte Sitzposition erleichtert das ständige Ein- und Aussteigen auf den Touren, die niedrige Ladekante am Lastenaufbau macht das Einkippen von Abfall und Kehricht weniger mühsam – denn die Fahrer leeren zweimal täglich die 62 Papierkörbe auf der fünfstündigen Tour durch die Innenstadt. 264 Papierkörbe sind es mehrmals wöchentlich auf der längeren Außentour.
Und wie steht es mit der Reichweite der bis zu 50 km/h flotten Goupils aus? „Die hat sich als mehr als ausreichend für unsere beiden Touren erwiesen“, sagt Kerstin Wolff, stellvertretende Leiterin des EWL-Bauhofs. „Am Ende der Schicht schließen wir die Fahrzeuge dann einfach an unsere Ladesäulen auf dem Bauhof an, am nächsten Morgen sind die Batterien wieder aufgeladen und die Autos startbereit.“

Es kommen noch mehr E-Fahrzeuge

Der erste Goupil ist seit November im Einsatz, der zweite kam jetzt im März – und diese beiden Elektrofahrzeuge sind erst der Anfang auf dem Weg zur emissionsfreien Fahrzeugflotte.  Zur Umrüstung des Fuhrparks gehört parallel aber auch die Installation einer neuen Infrastruktur zum Tanken von Strom, E-Fuels oder Wasserstoff, zusätzlich zu den bisher vorhandenen drei Wallboxen mit je 11 Kilowatt (kW) Ladeleistung. „Außerdem müssen wir die neuen Fahrzeuge so effektiv wie möglich auf die Sammeltouren verteilen, abhängig von Reichweite und Nutzlasten der einzelnen Modelle“, sagte Kerstin Wolff. Der Goupil sei schon voll integriert in die Abläufe auf der Reinigungstour. Und bei den Fahrern ist er sowieso gut angekommen – denn wenn die Landauer Passanten beim Anblick der Flüster-Goupils zu lächeln beginnen, fällt die Arbeit gleich viel leichter.

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