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31.03.2023

»Schaum marsch!« in der Kläranlage

Warum die Feuerwehr Essingen ausgerechnet beim EWL in Landau eine Notfallsituation probte

Jede Menge Schaum hat es bei einer abendlichen Feuerwehrübung im Klärwerk des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) Am Hölzel zu bestaunen gegeben. Mit ihrer 16-köpfigen Truppe, einem Mannschafts-Transportwagen sowie einem Löschfahrzeug mit Pumpe rückte die Freiwillige Feuerwehr Essingen am letzten Montag (20. März 2023) an, um Aufbau und Handhabung von „realistischem“ Löschschaum zu proben – also einem Schaum, wie er auch bei einem echten Einsatz verwendet würde. Aber warum wird so etwas ausgerechnet in einer Kläranlage geübt? „Anders als gewöhnlicher Übungsschaum enthält der realistische Schaum auch Stoffe, die nicht unkontrolliert ins Abwasser gelangen sollen“, erläutert Dieter Hochdörffer, Abwassermeister in der Kläranlage des EWL. „Hier bei uns können wir den Schaum bei der Übung direkt in unserem abflusslosen Notbecken auffangen und ihn von dort nach und nach in kleinen Mengen in die Abwasserbecken pumpen.“

Gut 10.000 Liter Schaum produziert

Dass die Handhabung des Schaums im Detail geprobt werden muss, war bei der Übung im Klärwerk gut zu sehen: Denn um den zum Beispiel bei Auto- oder Küchenbränden eingesetzten Schaum zu produzieren, wird erst beim Löschvorgang das Schaummittel dem Wasser zugemischt. Trotz der anspruchsvollen Übung war im rund 200.000 Liter fassenden Notbecken der Landauer Kläranlage am Ende nur der Boden bedeckt. Auf gut 10.000 Liter schätzt Dieter Hochdörffer die von der Feuerwehr aus Essingen an diesem Abend produzierte Menge. „Wir werden nun warten, bis der Schaum sich im Notbecken verflüssigt hat“, sagt er. „Und dann leiten wir Stück für Stück das Löschwasser in die Klärbecken, allerdings nicht mehr als jeweils 1.000 bis 2.000 Liter pro Tag, damit die Konzentration des Löschschaums niedrig genug bleibt.“

Ein Gewinn für alle Seiten

Der Abwassermeister hat viel Erfahrung mit Feuerwehrübungen im Klärwerk. Nicht nur, dass die Landauer Feuerwehr schon den Notfall im Faulturm geprobt hat. Auch Schaumübungen haben die örtlichen Feuerwehrleute mehrmals im Klärwerk durchgeführt. „Diese Übungen sind eine Gewinn für alle Seiten“, sagt Dieter Hochdörffer. „Zum einen profitieren wir in der Kläranlage davon, dass die Feuerwehr sich bei einem Notfall hier vor Ort auskennt, zum Beispiel weiß, wie der Faulturm von innen aussieht.  Zum anderen können wir als EWL unseren Teil dazu beitragen, dass die Feuerwehren ihre praktischen Fähigkeiten verbessern können. Was im Ernstfall dann ja allen Menschen in der Region nutzt“, schloss er.

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