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23.10.2019

Besen rotieren auf Hochtouren

Straßenreinigung sammelt übers Jahr rund 240 Tonnen Kehricht ein – Laubsaison fordert alle – Saubere Rinnen wichtig bei Regen

Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm, denn mit dem Laubfall beginnt in Kürze die Hochsaison für die Straßenreinigung. „Fallen die Blätter erst mal, steigt das Kehrvolumen auf ein Vielfaches an. Dafür haben wir Vorbereitungen getroffen“, informiert Alexandra Hirsch, die beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) das Thema Stadtsauberkeit gemeinsam mit Heike Zeh betreut. Zusätzliche Kehrmaschinen und Container in den Stadtteilen erleichtern dann das zügige Arbeiten, damit auch in der Hochsaison für die Sicherheit auf Landaus Straßen und Wegen gesorgt ist.
Doch nicht nur im Herbst fällt jede Menge Kehricht an, den die Kehrmaschinen auf ihrem gut 120 Kilometer langen Weg durch Landaus Straßen einsammeln: Im vergangenen Jahr waren es insgesamt rund 240 Tonnen.

 

Umweltgerecht entsorgen
Aber was passiert eigentlich mit den enormen Mengen, die die rotierenden Besen der Straßenreinigung aufnehmen? „Die Kehrmaschinen entleeren ihre Sammelbehälter in spezielle Abfallcontainer und dann geht es ins Recycling. Diese Dienstleistung schreiben wir Jahr für Jahr aus“, berichtet Heike Zeh. Der Entsorgungspartner des EWL siebt den Kehricht dann in mehreren Stufen; Magnetabscheider fischen nach Metall, ein Windabscheider separiert besonders leichte Materialien wie Papier und Folien. Entsorgt wird mit Blick auf die Umwelt stets fachgerecht – darauf achtet der EWL besonders: Blätter und andere organische Teile des Kehrguts werden kompostiert. Anorganische Materialien wie Splitt und Sand finden Verwendung im Straßen- und Wegebau. Nur Stör- und Schadstoffe gehen in die Müllverbrennung. „Deren Anteil am Kehrgut hat in den letzten Jahren leider zugenommen, dazu gehört auch Weggeworfenes wie Verpackungsabfälle“, informieren Alexandra Hirsch und Heike Zeh. Umsonst ist der Aufwand allerdings nicht: Alleine der Abtransport und die Entsorgung des Kehrichts kosten den EWL jedes Jahr einen fünfstelligen Betrag; dieser stellt einen nennenswerten Teil der Straßenreinigungsgebühren dar. Dazu kommen die Kosten für Anschaffung und den Einsatz der eigenen Kehrmaschine und die Verstärkung durch einen Dienstleister, der die Kapazitäten für die Landauer Straßenreinigung ergänzt.

 

Geteilte Verantwortung – Bürger können mithelfen
Saubere Straßen und Wege sind ein wichtiger Aspekt der Sicherheit – gerade im Herbst, wenn Blätter oder Blüten fallen. Aus diesem Grund erinnert der EWL die Bürgerschaft an ihre Verpflichtung, den Gehweg am Grundstück entlang regelmäßig zu fegen. Allerdings gehört das Laub vom Gehweg, der Zufahrt oder aus dem Garten nicht in die Rinne. „Die Rinne am Fahrbahnrand dient der Stadtentwässerung bei Regen. Verstopft die Abwasserführung durch Blätter oder anderes organisches Material, kommt es schnell zu Problemen bei Regen. Besonders dramatisch wird es dann bei Starkregen“, macht Dr. Maximilian Ingenthron, Vorsitzender des Verwaltungsrates des EWL; aufmerksam. Deshalb verpflichten Landau und andere Kommunen die Grundstückseigentümer: Sie müssen nicht nur für die Sicherheit auf dem Gehweg entlang ihres Grundstücks sorgen, sondern tragen auch die Verantwortung für das Freihalten der Rinne am Fahrbahnrand.

Leider kommt es immer wieder vor, dass Bürgerinnen und Bürger am Tag der Straßenreinigung ihr Laub in die Straßenrinne kehren, da die Kehrmaschine ja vorbeifährt und diesen mitnehmen kann.

Dieser Müll kann nicht als Biomüll entsorgt werden, da mit dem Laub ja auch der Straßenkehricht mitentsorgt wird. „Würden das viele Bürgerinnen und Bürger so handhaben, müssten die Straßenreinigungsgebühren um ein Vielfaches höher liegen. Daher freuen wir uns über alle, die ihr Laub auf dem eigenen Grundstück kompostieren bzw. es in der Biotonne entsorgen“, so, Dr. Maximilian Ingenthron.

 

Laub sinnvoll einsetzen
Doch Laub ist nicht nur Last – es hat auch positive Seiten: Aufgehäuft unter Büschen oder in einer Ecke des Gartens dient es als Winterquartier für Igel und andere kleine Lebewesen. Gleichzeitig dienen die Blätter, die über die Wintermonate langsam verrotten, als natürlicher Nährstoff für Bäume und Büsche. Wer aber auf dem Grundstück keine Verwertungsmöglichkeit hat, nutzt die grüne Tonne oder die Säcke für Bioabfall, die der EWL zum Preis von 1,50 Euro pro Stück abgibt. Die Säcke sammelt das städtische Unternehmen dann im Rahmen der Bioabfallsammlung ein. Professionell verwertet, entsteht so aus Laub Energie und wertvoller Kompost.

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