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18.06.2021

Die Zunkunft der Reste

Land Rheinland-Pfalz legt Abfalldaten vor – Landau steht gut da, EWL setzt Gesetze bürgerfreundlich um

Mit 494 Kilogramm Haushaltsabfällen je Person und Jahr ist Landau spitze! Denn landesweit fallen mit 518,4 Kilogramm deutlich mehr Abfälle pro Nase an, die dann recycelt oder anderweitig verwertet werden müssen. „Das belegt, wie bewusst die Landauerinnen und Landauer handeln und dass die Idee der Nachhaltigkeit hier bereits in der Breite trägt. Denn der beste Abfall ist der, der gar nicht erst anfällt“, freut sich Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron auch in seiner Funktion als Verwaltungsratsvorsitzender des EWL. Die Statistik ist neu, legt allerdings die Daten des Jahres 2019 vor – das liegt an Meldewegen und Bearbeitungszeiten, die einen deutlichen Zeitversatz verursachen. Das unterdurchschnittliche Abfallaufkommen führt der Bürgermeister auf ein breites Engagement zurück – das von jahrelanger Aufklärungsarbeit durch den EWL vom Repair-Café, der Abfallberatung bis hin zum Ruhango-Markt reicht. Damit lebt Landau bereits seit Jahren Lösungen, die unter anderem das Kreislaufwirtschaftsgesetz künftig stärker fordert.

Gut sortiert für Wiederverwertung

Besonders wenig fällt in Landaus Restabfalltonnen an: 105,7 Tonnen je Personen und Jahr (Landesdurchschnitt 142 kg/Person/Jahr) belegen in der aktuellen Statistik zudem, dass die Menschen in Landau gewissenhaft trennen. Denn parallel zum sinkenden Restabfall haben sich die Mengen in der Bio- und der Papiertonne etwas nach oben entwickelt. „Das ermöglicht ein effizientes Recycling. Die sauber getrennten Reste können so wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden“, erläutert Matthias Bauer aus der EWL-Abfallabteilung.

Sondereffekt Verpackung durch Lockdown

Eine brandaktuelle Zahl hat er aus den eigenen Statistiken parat: 2020 wurden in Landau rund 1.770 Tonnen Leichtverpackungen über die gelben Säcke und Tonnen eingesammelt, das sind 179 Tonnen mehr als 2019. Als eine neue Ursache ist hier die Corona-Pandemie schnell ausgemacht: Durch den Lockdown wurden viele Mahlzeiten zu Hause zubereitet. Die Gastronomie, Kantinen und andere Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegungen mussten lange zwangsweise pausieren. Sowohl die kleinteiligere Nahrungsbereitstellung als auch der Boom in Sachen Versandhandel sorgten für eine Steigerung beim Verpackungsabfall. Mit der Rückkehr ins öffentliche Leben, so schätzt Matthias Bauer, werden diese starken Effekte wieder zurückgehen, wobei eine geringfüge Steigerung sich wahrscheinlich dauerhaft etablieren wird. Darauf sind auch die Berechnungen zur Gelben Tonne ausgelegt, die künftig nach und nach in weiteren Wohngebieten Einzug halten soll. Die Erfahrungen des festen Behälters in den Ortsteilen sind positiv, auch weil diese wetterfest sind und zudem eine positive Auswirkung auf das Stadtbild haben. Deshalb engagiert sich der EWL für das weitere Ausrollen der Gelben Tonnen in den bald anstehenden Verhandlungen mit den Dualen Systemen Deutschland, die per Gesetz für die Verpackungsabfälle zuständig sind. Das Entleeren der Gelben Tonne und das Sammeln der gleichfarbigen Säcke ist aktuell die Aufgabe der Firma Suez, mit der der EWL in einem engen Schulterschluss organisatorische Details abstimmt.

Vermeiden als Ziel

Eines wünschen sich aber alle Verantwortlichen gemeinsam: Weniger Verpackung und grundsätzlich weniger Wegwerfen – egal aus welchem Material. Denn nur 64 Prozent aller Abfälle aus den Haushalten werden stofflich recycelt. Auch das weist die Landesstatistik Rheinland-Pfalz aus. „Zum nachhaltigen Handeln gehört auch, die Dinge bewusst bis zum Ende des Produktlebens zu nutzen. Das schont die weltweiten Ressourcen und ermöglicht bessere Perspektiven für die kommenden Generationen“, schließt Maximilian Ingenthron.

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