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07.06.2022

EWL geht gehen Schadnager vor

Meldungen zu Nagern haben zugenommen – Spezialfirma bringt die nächsten Wochen Köder in Kanalnetz ein

In Kürze setzt der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) seine Bekämpfungsaktion gegen Ratten im Kanalsystem fort. „Seit wir die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert haben, bekommen wir viele Meldungen zu Sichtungen der Schadnager. Das hilft uns, örtlich gezielt vorzugehen“, berichtet Erik Eitel, technischer Mitarbeiter beim EWL. Im Laufe des Monats Juni werden nun wieder spezielle Köder in das öffentliche Kanalsystem eingebracht, die von den Tieren gerne – von uns unbeobachtet - als Verkehrswege genutzt werden. Auch Privatpersonen können sich der Aktion mit Maßnahmen auf dem eigenen Grundstück anschließen.

Pandemie und Klimaerwärmung als Ursache

Insgesamt scheint die Population der Schadnager in Landau wie auch in anderen Kommunen zuzunehmen. Die Experten des EWL führen das auf zwei Entwicklungen zurück: Zum einen kommen die Tiere immer besser durch den Winter, weil echte Frostperioden ausblieben. Zum anderen könnte die Pandemie die Nahrungsgrundlage verbessert haben – beispielsweise, wenn Haushalte Speisereste über die Toilette entsorgen. Dass dies kritisch ist, darauf weist der EWL regelmäßig hin. Die Reste vom Teller, nichtaufgegessene Brote oder verdorbene Lebensmittel sind organischer Natur und gehören deshalb in die Biotonne, das legt auch das Kreislaufwirtschaftsgesetz eindeutig fest.

Privatpersonen können sich Köderaktion anschließen

Mit dem Einbringen von Ködern hat der EWL eine Spezialfirma beauftragt. Diese hängt Köder unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben in Misch- und Schmutzwasserkanäle ein, die von den Ratten bevorzugt genutzt werden. Nach zwei Wochen werden – wo notwendig - neue Köder nachgelegt. „Das dient auch gleichzeitig der Kontrolle, wie wirksam die erste Auslegung der Giftköder war. Sind die Köder weg oder angefressen, gibt es noch einige Nagetiere. Dann legen wir nach“, erklärt Anton Zips, Mitarbeiter der EWL-Abwasserabteilung. Dieses Prozedere wird so lange wiederholt, bis es keine erkennbaren Spuren der Ratten im Abwassersystem mehr gibt.

Wer den Verdacht hat, dass in seinem Umfeld Ratten unterwegs sind, kann sich auch weiterhin an den EWL wenden. Meldungen sind möglich per Telefon unter 06341 13-8651 oder per Mail an erik.eitel@landau.de.

Für Maßnahmen auf privaten Grundstücken sollten die Eigentümer direkt mit der beauftragten Firma Holler unter der Rufnummer 0171 4450006 Kontakt aufnehmen. Sie erhalten dort Beratung und die Möglichkeit, die öffentliche Bekämpfungsmaßnahme kostengünstig auf ihr Grundstück auszudehnen.

Hintergrund

Ratten fühlen sich dort wohl, wo es genug Nahrung für sie gibt. Sie gehören zur Umwelt. Doch aus Gründen der Hygiene ist es wichtig, sie im Zaum zu halten. Die Nager sind ernst zu nehmende Überträger von Salmonellen, Schweinetrichinen, Bandwürmern, Flöhen und Milben. Die im Kot der Schadnager enthaltenen Bakterien und Viren werden vom Menschen bei Kontakt mit Haut, Schleimhäuten oder Atemwegen aufgenommen und führen so zur Erkrankung. Die Herausforderung: Ratten vermehren sich schnell. Ein Muttertier wirft bis zu fünfmal im Jahr sechs bis acht Junge.

Deshalb sensibilisieren die Abwasserexperten, dass auch Bürgerinnen und Bürger ihren Beitrag leisten können und geben wichtige Tipps:

•             Keine Tauben und Enten füttern.

•             Speisereste nicht über die Toilette entsorgen.

•             Bei eigenen Komposthäufen keine Speiseabfälle, verdorbene oder gekochte Lebensmittel dort entsorgen.

•             Speiseabfälle und verdorbene Lebensmittel gehören in die Biotonne, deren Deckel geschlossen.

•             Gelben Sack erst am Abholtag nach draußen stellen.

•             Schuppen und Keller auf Nistmöglichkeiten untersuchen.

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