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16.03.2023

Kanal in Wollmesheim und Mörzheim wird dichter

EWL saniert Kanalnetz mit Robotertechnik – Inliner-Verfahren für mehr Komfort

Nach Ostern beginnt der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) damit, das Kanalnetz in Wollmesheim und Mörzheim abzudichten. „Die Mischwasserrohre für Abwasser und Regenwasser sind in die Jahre gekommen. Wir dichten sie ab Mitte April von innen ab, das ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz“, informiert Udo Adams, der das Projekt beim EWL koordiniert. Die Experten arbeiten bei der sogenannten Sanierung mit dem Inliner-Verfahren: Es schont Ressourcen und spart Kosten, weil es die vorhandenen Schachtzugänge nutzt. „Ganz ohne Einschränkungen geht das allerdings nicht“, erläutert Udo Adams. Da die ausführende Fachfirma aber Platz für Fahrzeuge und Materialien benötigt, sind örtliche Einschränkungen notwendig, allerdings in einem deutlich geringeren Umfang als bei Tiefbauarbeiten. Alle Anwohner werden vorab über die Maßnahmen und den geplanten Bauablauf per Anschreiben informiert. Darüber hinaus sind die Bürger in Mörzheim am Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr zur Bürgerversammlung in der alten Schule (Zum Kirchweg 3) eingeladen. 

Zweistufiges Vorgehen mit Roboterunterstützung

Beim Inliner-Verfahren setzt die vom EWL beauftragte Fachfirma moderne Robotertechnik ein: Für den ersten Schritt sind die kleinen Helfer bestückt mit Kamera und einer ferngesteuerten Fräse derzeit schon im Kanalsystem unterwegs, beseitigen dort Unebenheiten und Ablagerungen und glätten die Innenseite der Rohre. Im zweiten Schritt ziehen die Rohrbauer dann spezielle Schläuche, genannt Inliner, ein, die mit Epoxidharz getränkt sind. Diese Inliner werden anschließend mit Druckluft aufgeblasen, so dass sie sich eng an die Innenwände der alten Rohre legen. Ein zweiter Roboter rollt dann mit einer UV-Lampe durch den ausgekleideten Abschnitt und härtet mit dem Licht das Material aus. In „geschlossener Bauweise“ entsteht so schnell und kosteneffizient eine abdichtende Schicht in den Rohren, ohne aufgerissene Straßen, Dreck, tagelange Baustellen mit Umleitung wie beim „offenen“ Vorgehen. „Diese Kanalsanierung ist wichtig, denn reinigungsbedürftiges Wasser gehört in die Kläranlage. Mit der Maßnahme tragen wir unseren Teil dazu bei, dass es dort auch komplett ankommt“, erläutert Udo Adams. Nach Jahrzehnten können an den Betonrohren nämlich durch Korrosion poröse Stellen entstehen. Solche Veränderungen detektiert der EWL mit Hilfe regelmäßiger Kamerabefahrungen. Die Ergebnisse münden in einem Sanierungs- und Investitionsplan, der nun für Mörzheim und Wollmesheim umgesetzt wird. Insgesamt 2,8 Kilometer Kanalnetz werden in den beiden Stadtteilen saniert: 1,9 Kilometer in Mörzheim, rund 900 Meter in Wollmesheim. Die Teilabschnitte sind dabei so geplant, dass die Arbeiten pro Kanalstück jeweils innerhalb eines Tages abgeschlossen werden können. Insgesamt investiert der EWL rund 700.000 Euro in die Erneuerung des Kanalnetzes an dieser Stelle.

Info für Anwohner
Alle betroffenen Anwohner werden vorab über die Arbeiten informiert. Die Bewohner von Mörzheim sind zudem am Mittwoch, 22. März, um 18 Uhr in der Alten Schule (Zum Kirchweg 3) zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Bevor die Arbeiten in einem Straßenzug konkret anstehen, werden Mitarbeitende des ausführenden Unternehmens die Anwohner über einen Postwurf informieren. Darin bittet der EWL auch, während der Arbeiten tagsüber möglichst kein Wasser zu benutzen. Denn während der Arbeiten gibt es keine Verbindung vom Hausanschluss zum öffentlichen Kanal. „Das Wasser staut sich also sonst in den wenigen Metern Verbindungsleitung zum Kanal“, erläutert der Experte. Sobald der Inliner ausgehärtet ist, fräst ein Roboter sofort die Anschlussöffnungen wieder frei, das Schmutzwasser kann wieder abfließen. Die eigentliche Einbindung erfolgt dann zu einem späteren Zeitpunkt ohne erneute Unterbrechung.

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