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09.12.2021

Klimaschutz fest verankert

EWL legt Wirtschaftsplan 2022 vor – Blick in die Betriebszweige

Daseinsvorsorge und Klimaschutz liegen beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) ganz dicht beieinander. Das wird auch bei der letzten Sitzung des Verwaltungsrates deutlich: „Auch 2022 sind weitere Maßnahmen zur CO2-Minderung fest eingeplant. Es ist uns ein Anliegen, dass der EWL hier als kommunaler Betrieb mit gutem Beispiel vorangeht“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron als Vorsitzender des Verwaltungsrates des EWL. Das zeigt sich auch im Wirtschaftsplan für 2022: Insgesamt plant der EWL für das kommende Jahr rund 7,7 Millionen zu investieren, alleine gut zwei Millionen Euro werden die Energieeffizienz in der Kläranlage weiter voranbringen. Zusätzlich sind Mittel für die CO2-Minderung des Fuhrparks eingestellt. Den Wirtschaftsplan diskutiert der Verwaltungsrat in der Sitzung am 9. Dezember und danach muss er noch vom Stadtrat endgültig beschlossen werden.

Zahlenwerk für 2022 im Detail

Der Wirtschaftsplan ist eine Richtschnur für das kommende Jahr, er weist neben Erträgen und Ausgaben auch die Investitionen für jeden Betriebszweig separat aus. Insgesamt plant der EWL 2022 einen Gewinn von 97.000 Euro. „Die Stärkung des Eigenkapitals ist wichtig für den Bestand des Unternehmens und erhöht unseren Handlungsspielraum in den kommenden Jahren“, unterstreicht Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL. Er verweist damit auch auf die immer höheren Anforderungen, die der Gesetzgeber an die Akteure der Kreislaufwirtschaft und der Abwasserbeseitigung stellt.

Der Betriebszweig Abfallentsorgung kalkuliert mit Einnahmen von rund 6,4 Millionen Euro, Hauptbestandteil sind die Abfallgebühren. Dem stehen unter anderem Kosten der Abfallsammlung mit rund 1,1 Millionen Euro und der Verbrennung von Restabfall in Höhe von 1,7 Millionen Euro gegenüber. Weitere Positionen sind die Kosten für den Betrieb des Wertstoffhofes, Aufwendungen für die Kompostierung, die Sperrabfallabholung und den Behälterservice sowie die Kosten für Personal, Sachmittel und Abschreibungen. Unter diesen Rahmenbedingungen ist ein ausgeglichenes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben realistisch. Der in der Anstaltssatzung angestrebte Mindestgewinn wird aber nicht erreicht. Der Vermögensplan 2022 sieht Investitionen in neue Abfallgefäße, Software und Planungsmittel für eine künftige Umschlaghalle auf dem Areal des Wertstoffhofes vor.

Im Betriebszweig Abwasserbeseitigung stehen Aufwendungen von 8,4 Millionen Euro im Wirtschaftsplan. Hauptaspekte sind Abschreibungen für im Kanalnetz gebundenes Kapital, Lohnkosten, die Kosten für Klärschlammverwertung sowie der Unterhalt von Kläranlage, Gebäude und Kanalnetz. Dem stehen auf der Ertragsseite rund 8,5 Millionen Euro gegenüber, hauptsächlich aus Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser und der Kostenbeteiligung der Verbandsgemeinden, die die Kläranlage mitnutzen. Insgesamt rechnet der Betriebszeig für 2022 mit einem Überschuss von rund 83.000 Euro. Dieser Wert liegt unter dem in der Satzung festgelegten Mindestgewinn. Für das kommende Jahr sind in der Abwasserbeseitigung Investitionen von rund 5,6 Millionen Euro geplant. „Fast die Hälfte des Betrags setzen wir für Effizienzmaßnahmen in der Kläranlage ein. Damit beschreiten wir konsequent den Weg zur Energieautarkie – das ist eine wichtige Investition in die Zukunft“, unterstreicht Bernhard Eck das Vorgehen. Außerdem sind Erneuerungsmaßnahmen im Kanalnetz und an Hausanschlüssen sowie die Entflechtung des Mischkanals in der Kernstadt eingeplant.

Für den Betriebszweig Bauhof sieht der Wirtschaftsplan 2022 Aufwendungen und Erträge in Höhe von jeweils 4,6 Millionen Euro vor, diese werden einerseits von den Umsatzerlösen aus Leistungen für die Stadt Landau und andererseits von den Personalkosten dominiert. Eingeplant haben die Verantwortlichen des EWL Investitionen in Höhe von 775.000 Euro – zum Beispiel für Parkscheinautomaten sowie für Neuerungen im Fuhrpark und bei der Betriebsausstattung.

Im Betriebszweig Straßenreinigung sieht der Plan für 2022 Aufwand in Höhe von 972.000 Euro und Erträge von rund 972.000 vor. Die Erträge werden hierbei durch die langfristige Auflösung einer Rücklage auf Höhe des Aufwands gebracht. Größte Ertragsposten sind die Reinigungsgebühren von Anrainern und Stadt. Bei den Aufwendungen dominieren die Kosten der öffentlichen Papiereimerleerung, Kehrleistungen und die Entlohnung der Leistungen des Bauhofs. Insgesamt strebt der EWL somit auch im kommenden Jahr 2022 bei der Straßenreinigung unter Einbeziehung eines Teiles der Rücklage ein ausgeglichenes Ergebnis an.

Ebenfalls ausgeglichen sind die Positionen des EWL-Betriebszweiges Service, der Leistungen für die anderen Betriebszweige erbringt. Größte Position beim geplanten Aufwand von 2,7 Millionen Euro sind Personalkosten sowie Abschreibungen und EDV-Kosten. Dem stehen bei den Erträgen im Wesentlichen interne Kostenerstattungen und Mieteinnahmen gegenüber. Geplant sind hier rund 1,2 Millionen Investitionen, der größte Anteil für den künftigen Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes. Zusätzlich wird weiter in moderne Software und die laufende Aktualisierung der EDV-Ausstattung investiert.

Zukunft in Zahlen gefasst

Das Zahlenwerk liegt dem Verwaltungsrat zur Prüfung vor, detaillierte Nachfragen wird der Vorstand den Mitgliedern des Gremiums in der Sitzung gerne beantworten und später in der Diskussion mit dem Stadtrat. „Der EWL macht Landau nachhaltig sauber“, bringt Dr. Maximilian Ingenthron zusammenfassend die Unternehmensziele des EWL auf den Punkt.

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