EWL investiert in die Kläranlage – weiterer Schritt zur Klimaneutralität der Abwasserreinigung
Technischer Fortschritt genutzt
Gerade der Zulauf zur Abwasserreinigung ist besonders wichtig, denn an dieser Stelle wird das gesamte Abwasser im wahren Wortsinn in die eigentliche Kläranlage gehoben: Das reinigungsbedürftige Wasser überwindet dabei einen Höhenunterschied von rund vier Metern vom Kanalniveau an aufwärts. Das leisten zwei riesige rund 8,50 Meter lange Stahlwalzen, mit einem umlaufenden Metallband versehen. Diese Schnecken befördern das Wasser nach dem Archimedes-Prinzip aus dem Zulauf nach oben – je nach Witterung zwischen 12 Millionen und 47 Millionen Liter pro Tag. „Sogenannte elektronische Baugruppen ermöglichen es, die Leistung nun noch besser an den Abwasserstrom anzupassen. Die Regelung erfolgt über Sensoren, die Messwerte erfassen und an den Zentralrechner weitergeben“, erläutert Dr. Markus Schäfer, Ingenieur und Leiter der EWL-Abwasserabteilung.
Digitalisierung bei laufendem Betrieb
Die letzten Arbeiten zur Einbindung in die Gesamtanlage laufen noch. Den Grundstein für die hochdigitalisierte Steuerung der Kläranlage hatte der EWL im vergangenen Jahr gelegt. Eine High-Speed-Datenleitung verbindet seitdem das Leitsystem der Abwasserreinigung mit dem IT-Zentrum der Stadt Landau, wo zusätzliche Rechnerkapazitäten zur Verfügung stehen. Für die Bürgerinnen und Bürger geschehen diese Innovationen unbemerkt: Den Umbau des Zulaufhebewerks hat der EWL schrittweise so organisiert, dass die Abwasserreinigung in vollem Umfang stets gewährleistet war. „Das ist der Kern der Daseinsvorsorge, den der EWL als kommunaler Umweltbetrieb vorbildlich leistet. Und das sehr leise, aber sehr effizient“, lobt Dr. Maximilian Ingenthron abschließend, denn die Umsetzung der Arbeiten sei im Zuge der Corona-Rahmenbedingungen noch ein ganzes Stück anspruchsvoller gewesen.