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Niederschlag dort halten, wo er fällt

EWL und Stadtplaner entwickeln neue Ideen – naturnahe Versickerung im Blick

Regenwasser ist wertvoll. In dicht bebauten Regionen Deutschlands kann Niederschlag aber zur Gefahr werden, wenn er sich sammelt und Rinnsale plötzlich zu reißenden Strömen macht. Darauf machen die Vereinten Nationen am Tag des Wassers aufmerksam. Dieser findet weltweit am 22. März statt, 2018 unter dem Motto „Natürliche Lösungen für Wasser“. Mit gutem Beispiel voran geht der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL), der sich in der Kommune nicht nur um Abwasser kümmert, sondern auch um das Niederschlagswasser in den bebauten Bereichen. „Dieser Aspekt rückt immer mehr in den Blickwinkel, auch weil die Häufigkeit von Starkregenereignissen zunimmt“, berichtet Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung arbeitet das kommunale Unternehmen derzeit an einem Klimaanpassungskonzept, das auch Lösungen für ein effizientes und naturnahes Management von Niederschlägen beinhaltet.

Vor Ort versickern

Wo immer es die Verhältnisse zulassen, soll künftig in Landau Regenwasser an Ort und Stelle zurückgehalten werden bis es versickert oder verzögert abgeleitet werden kann. Hier arbeiten der EWL und die planerischen Stellen der Stadt Landau eng zusammen. Passen die Gegebenheiten des Bodens, reicht künftig bei der Erschließung von Grundstücken das Verlegen eines Schmutzwasserkanals. „Eine oberirdische Führung des Niederschlags kann ein attraktives Gestaltungselement im Garten oder auf Grünflächen sein“, findet Dr. Markus Schäfer, Leiter der EWL-Abwasserabteilung. Das gilt für öffentliche Flächen wie Straßen und Parkflächen genauso wie für den privaten Bereich. Das Umdenken in der Bauplanung hat bereits begonnen. Profitieren werden davon auch die Bürger: Sie erhalten mehr Lebensqualität.

Erste Erfahrungen positiv

Ein Beispiel für eine naturnahe Lösung ist das Muldensystem im Gewerbegebiet D10 am Messegelände Ost. „Der Niederschlag bleibt dort komplett auf dem Areal. Er versickert und verdunstet nach und nach“, erklärt Dr. Markus Schäfer. Damit der Regen an Ort und Stelle im natürlichen Kreislauf bleibt, hat der EWL im Zuge der Erschließung im Jahr 2016 auf rund 14.000 Quadratmeter Fläche ein System aus rund 1,5 Meter tiefen Mulden geschaffen. Im Moment kann man diese noch gut erkennen. Nach reichlich Regen im Februar stand dort das Wasser etwa 30 Zentimeter hoch in den Vertiefungen. Etwa zwei Wochen später war es verschwunden. Gut ein Jahr nach der Anlage sind die Böschungen des Muldensystems begrünt und die Büsche wachsen. Mittelfristig entsteht dort ein ganz eigener Lebensraum, der für Landau heute bereits ein Stück Hochwasserschutz darstellt.

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