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14.04.2025

Tierischer Fund in der Kläranlage

EWL entdeckt Schildkröte bei Reinigungsarbeiten
im Notbecken – Tier an Zoo Landau übergeben

Eine tierische Überraschung auf der Kläranlage: Während der Reinigung eines Notbeckens hat das Team des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) eine Schildkröte entdeckt. Das kleine Reptil kam beim Absaugen des Schlamms zum Vorschein und wurde anschließend vom Ordnungsamt dem Zoo Landau übergeben.

Bei dem Fund handelt es sich um eine Gelbwangen-Schmuckschildkröte, eine Art, die ursprünglich aus Nordamerika stammt. In Deutschland tauchen solche Schildkröten seit Jahren zunehmend in verschiedenen Gewässern auf – häufig ausgesetzt von früheren Haustierbesitzerinnen und -besitzern. Die Tiere gelten als invasive Art: Sie stammen aus einem fremden Ökosystem und können bei uns heimische Arten verdrängen.

Überraschender Fund im Notbecken

Das Tier wurde in einem sogenannten Notbecken entdeckt – einem Becken, das bei besonderen Anlieferungen oder Reinigungsarbeiten genutzt wird. Meist dient es als temporäre Ablagefläche für einen Entwässerungscontainer, etwa bei der Annahme von Kanalreinigungsräumgut.

„Dass wir bei einer solchen Routinearbeit auf eine Schildkröte stoßen, ist schon etwas Besonderes“, sagt Sigrid Weisenbach, stellvertretende Leiterin der Abteilung Abwasserbeseitigung beim EWL. „Unser Team hat schnell und umsichtig gehandelt – und das Tier dann zeitnah in erfahrene Hände übergeben.“

Eine Untersuchung des Zoos Landau ergab: Die Schildkröte ist gesund und in einem guten Zustand. Sie wurde inzwischen in das bereits bestehende Gehege für nordamerikanische Wasserschildkröten integriert, das gleichzeitig Teil der Flamingoanlage ist. Dr. Christina Schubert, Kuratorin vom Landauer Zoo betont: „Der Zoo Landau ist keine offizielle Aufnahmestation für Schildkröten. Das vom EWL gefundene Tier haben wir aufgenommen, weil dies über die Artenschutzbehörde an uns herangetragen wurde.“

Ob die Schildkröte bewusst in dem Becken ausgesetzt wurde oder auf andere Weise dorthin gelangt ist, bleibt unklar. Klar ist: „Das Aussetzen von Tieren aus privater Haltung in freier Natur kann erhebliche Folgen für das Ökosystem haben“, erklärt Sigrid Weisenbach. Die Kläranlage sei auch bei heimischen Tierarten sehr beliebt. Das weitläufige Gelände ziehe regelmäßig Tiere an – darunter Turmfalken, die auf dem Faulturm brüten, sowie Enten, Gänse, Möwen, Feldhasen, Fasanen und natürlich auch Ratten. „Unsere Kläranlage liegt naturnah – entsprechend vielfältig ist die tierische Nachbarschaft.“

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