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09.04.2025

Verwaltungsratssitzung 09.04.2025

Neues Gebührenmodell am EWL-Wertstoffhof

Anlieferung von Grünschnitt und Restabfall in Kleinmengen wird günstiger – Gratispauschale bei Baustellenabfall

Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) ordnet seine Gebührenstruktur am Wertstoffhof neu. EWL-Vorstand Sebastian Lorig legte dafür jetzt dem Verwaltungsrat eine geänderte Abfallsatzung zur Beschlussfassung vor. „Wir wollen bei Grünschnitt und bei kleinen Mengen Restabfall den Bürgerinnen und Bürgern mit günstigen Gebühren eine faire und flexible Entsorgungsmöglichkeit bieten“, erläutert Sebastian Lorig. „Gleichzeitig verfolgen wir mit der Gebührenanpassung das Ziel, im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die Restabfallmenge zu verringern – und stattdessen möglichst viele Abfälle nachhaltig zu verwerten.“ Zur Entlastung der Restabfalltonnen dürfen Landauer Haushalte deshalb künftig bis zu 500 Liter Baustellenabfall und Altholz kostenfrei am Wertstoffhof abgeben. Dort werden diese Abfälle getrennt erfasst, sortiert und anschließend einer nachhaltigen Verwertung zugeführt. Mit dieser Gratispauschale für geringe Mengen Bauabfälle will der EWL zudem illegalen Entsorgungen entgegenwirken.

Preisdifferenzierung nach Abfallart

Im Detail neu gestalten wird der EWL die Kostenberechnung von kleineren Mengen Restabfall bei der Anlieferung am Wertstoffhof. Statt der bisher geltenden Pauschale von 27 Euro für 200 Kilogramm werden künftig für jeweils 100 Liter Restabfall nur noch 4,80 Euro fällig. „Dies ermöglicht es Landauer Bürgerinnen und Bürgern kleine Mengen sperrigen Restabfalls kostengünstig zu entsorgen, ohne dass gleich eine größere Pauschale greift“, betont Sebastian Lorig.

Generell stellt der EWL künftig die Kalkulation seiner Gebühren von einem Umlagesystem auf ein deckungsbeitragsbasiertes System um. „Mit dem neuen Gebührenmodell gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu nachhaltiger Kreislaufwirtschaft“, erläutert Sebastian Lorig. „Künftig berechnen wir die Entgelte nicht mehr pauschal, sondern orientieren uns stärker an den tatsächlichen Kosten einzelner Abfallarten. Wer etwa leicht kompostierbaren Grünschnitt anliefert, zahlt deutlich weniger als jemand, der Abfälle anliefert, welche im Anschluss kostspielig verbrannt werden müssen. Das macht unser System transparenter – und setzt Anreize für nachhaltiges Verhalten.“
Zukünftig steigt die Anlieferungsgebühr bei größeren Mengen Restabfall nun von 179 auf 282 Euro pro Tonne, während sie für eine Tonne Grünschnitt von 206 Euro auf 93 Euro sinkt. „Für alle Grünschnitt-Anlieferungen von Grundstücken, die an die Restabfallversorgung in Landau angeschlossen sind, gilt aber weiterhin eine Freimenge von einer Tonne“, betont Sebastian Lorig.

Kartenzahlung für mehr Sicherheit

Künftig können die Gebühren am Wertstoffhof nicht mehr mit Bargeld, sondern nur noch elektronisch beglichen werden. „Diese Umstellung ist eine Reaktion auf Einbrüche in letzter Zeit“, erläutert Sebastian Lorig. Zudem trage es zur Sicherheit der Mitarbeitenden im Wertstoffhof bei, wenn bekannt wird, dass keine Bargeldbestände vor Ort sind.

Neben den Wertstoffhof-Gebühren stand ein zweites Thema auf der Agenda des EWL-Verwaltungsrats: die Gebühren für das Einsammeln und die Abfuhr des Schmutzwassers aus geschlossenen Gruben. Diese Dienstleistung führt seit Jahren externe Fachfirma für den EWL durch, der Auftrag wurde zum 1 Februar 2025 neu vergeben – wodurch die Abfuhrkosten stiegen. Da sich auch die übrigen Kosten für die Beseitigung von Schmutzwasser aus geschlossenen Gruben erhöht haben, musste der EWL die entsprechende Gebühr neu kalkulieren. Um Kostendeckung zu erreichen, soll sie künftig von 15,34 Euro pro Kubikmeter auf 19,44 Euro pro Kubikmeter steigen.

Das ist der Zeitrahmen

Damit die geänderte Abfallsatzung in Kraft treten kann, muss der Landauer Stadtrat in seiner Sitzung am 20. Mai 2025 darüber entscheiden. Erst nach der anschließenden öffentlichen Bekanntmachung gelten die neuen Gebührenregelungen am Wertstoffhof.


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