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24.06.2022

Zu schwer für die Tonne

Abfallbehälter haben Obergrenzen fürs Gewicht – das schützt die Menschen, die täglich Tonnen stemmen

80, 120, 240 und 1.100 Liter fassen die Abfallbehälter, die die Mitarbeitenden der EWL-Abfallsammlung auf ihren wöchentlichen Touren bewegen. Ran zur Leerung ans Müllfahrzeug und wieder zurück an den Stellplatz, Straße rauf, Straße runter. Die Schwerstarbeit erledigt dabei das Abfallsammelfahrzeug mit seiner automatischen Hebevorrichtung und Schüttung. Doch immer wieder geraten die Müllwerker an Behälter, die sich kaum von der Stelle bewegen lassen. „Das fordert nicht nur die Kräfte, sondern ist auch gefährlich“, betont Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL), mit Blick auf einen Zwischenfall in den letzten Tagen.

Höchstgewichte dienen der Arbeitssicherheit

Bedingungen für sicheres Arbeiten sind ein großes Thema beim EWL, auch weil viele Mitarbeitende mit großen Gerätschaften im öffentlichen Raum unterwegs sind. Deshalb hat das kommunale Unternehmen bereits vor Jahren einen regelmäßigen Austausch zum Arbeitsschutz ins Leben gerufen. Dort wurde das folgende Ereignis diskutiert: Eine 1.100-Liter-Tonne war bei der Leerung krachend aus der Schüttung des Sammelfahrzeugs gestürzt – glücklicherweise ohne jemanden zu verletzen. Das Problem: Die Greifarme des Fahrzeugs fanden keinen sicheren Halt, weil der Behälter überladen war. Das passiert auch bei kleineren Tonnen für Bio- und Restabfälle immer wieder. Aus diesem Grund weist Abfallberater Andreas Fischer auf die Höchstgewichte der einzelnen Behältergrößen hin: Ein 1.100-Liter-Großraumbehälter darf gefüllt bis zu 500 Kilogramm wiegen, die 240-Liter-Tonne bis zu 80 Kilogramm, bei 120 Liter sind es 50 Kilogramm Gesamtgewicht. Das ist auch in der Landauer Abfallwirtschaftssatzung definiert. „Arbeitsschutz hat höchste Priorität! Die Regelungen dienen dem Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EWL, die unsere Stadt sauber halten und dabei einen der gefährlichsten Jobs machen – weil sie den ganzen Tag zu Fuß auf der Straße unterwegs sind“, appelliert Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron an die Bürgerinnen und Bürger.

Ursachen für zu schweren Tonnen

„Bei auffällig schweren Tonnen weisen wir darauf hin, dass diese zukünftig nicht geleert werden. Auch wenden wir uns an die zuständigen Hausverwaltungen oder Eigentümerinnen und Eigentümer und empfehlen, die Behälter entweder zu tauschen oder mehr anzuschaffen“, berichtet EWL-Abfallberater Andreas Fischer. Häufige Gründe für die Überladung seien Bauschutt von heimischen Baumaßnahmen oder bei Biogut eine zu nasse Befüllung. Da kommt schnell einiges an Gewicht zusammen. Für Bauschutt rät er dringend zur Fahrt auf den Wertstoffhof. Für gelegentliche Mehrmengen können spezielle Restabfallsäcke des EWL genutzt werden. Beim Biogut sind es nasser Rasenschnitt und weggeworfenes Essen, vor allem Gemüse und Obst, das ordentlich was wiegt. Mitunter tauche das Problem auch bei Gastronomiebetrieben auf. „Hier empfehlen wir eine Mischung aus Biogut-Entsorgung durch den EWL und professionelle Speiseabfallverwerter, die sich um eine hygienische Verwertung kümmern“, erläutert Andreas Fischer.

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