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15.01.2020

Weg des Landauer Abfalls betrachtet

EWL-Verwaltungsrat informierte sich vor Ort und ist vom Müllheizkraftwerk Pirmasens beeindruckt

Ab in die Restmülltonne – und dann? Das wollte der Verwaltungsrat des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) genau wissen und reiste deshalb nach Pirmasens.

Dabei vollzogen die Mitglieder des Gremiums den Weg des Landauer Restabfalls nach, der zum Verbrennen rund 45 Kilometer in das Müllheizkraftwerk (MHKW) der westpfälzischen Stadt gebracht wird. „Wir werden in der neuen Amtsperiode wichtige Entscheidungen zu Fragen der Entsorgung treffen müssen. Die Stadt Landau ist Mitglied im kommunalen „Zweckverband Abfallbeseitigung Südwestpfalz“ (ZAS) als Eigentümer des MHKW. Betreiber der Anlage ist das Unternehmen EEW Energy from Waste aus Saarbrücken. Mit Ablauf des Jahres 2023 endet der Betreibervertrag mit EEW und es ist zu entscheiden, wie es danach mit der Anlage weitergeht. Soll das MHKW z.B. durch eine eigene Betriebsgesellschaft fortgeführt oder verkauft werden? Das sind zwei der vielen Möglichkeiten, die derzeit intensiv geprüft werden. Dafür sind die Einblicke in die Praxis enorm wichtig und erleichtern den Verwaltungsratsmitgliedern, ihre Entscheidungen fundiert zu treffen“, erklärt Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron als Vorsitzender des Gremiums.

Vor Ort erfuhren er und die Mitgereisten, dass jährlich fast 7.000 Tonnen Abfälle aus Landau im Schlund des riesigen Ofens des MHKW verschwinden. Das sind unter anderen der Inhalt der grauen Tonnen, aber auch sperrige Abfälle, die nicht anderweitig verwertet werden können sowie gewerbliche Abfälle. Rund 180.000 Tonnen können in der Anlage jährlich verbrannt werden, davon stammt etwa ein Drittel aus den Gebietskörperschaften, die Mitglieder des ZAS sind – das sind die Städte Landau, Pirmasens und Zweibrücken sowie die Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz.


Betrieb arbeitet hochprofessionell

Was verbrannt wird, ist unwiederbringlich den Ressourcenkreisläufen entzogen. Aber immerhin werden daraus energetisch sinnvoll jährlich 26.000 Megawattstunden Fernwärme sowie 113.000 Megawattstunden Strom erzeugt. Das entspricht einem Elektrizitätsbedarf von etwa 32.000 Haushalten in der Region.

Die Mitglieder des EWL-Verwaltungsrates zeigten sich beeindruckt von der Einrichtung und der Technik, die bei der Müllverbrennung eingesetzt wird. Umweltgerecht handeln ist ein großes Thema beim Betreiber der Einrichtung. So erklärte Betriebsleiter Michael Höling (gelbe Jacke) unter anderem den Besuchern anschaulich, wie die aufwendige Rauchgasreinigung funktioniert. Dabei entsteht unter anderem Natrium-Chlorid, besser bekannt als Kochsalz. Leider funktioniert die stoffliche Verwertung des Salzes nicht, weshalb eine Verbringung in alte Bergwerke notwendig ist.

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