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19.04.2018

Bioabfall: Keine Tüte in die Tonne

EWL erinnert daran, dass nicht alle Bioabfalltüten kompostierbar sind

 

Für Küchenabfälle, Kaffeesatz, verdorrte Blumen und Grünschnitt gibt es die Biotonne. Abfallbeutel aus Plastik gehören dort aber nicht hinein – auch keine Tüten aus so genanntem Bioplastik. Darauf weist der Abfallberater des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL), Andreas Fischer, hin: „Für die Herstellung wird biologisch abbaubarer Polyester verwandt, gemischt mit Maisstärke, Zellulose und Polymilchsäure. Diese Mischung verrottet aber genauso wenig wie herkömmlicher Kunststoff.“ Er rät deshalb, Bioabfälle, wenn nötig, in saugfähiges Papier einzuwickeln. Das wirkt Geruchsentwicklung entgegen und schont gleichzeitig die Umwelt und den Geldbeutel. 

Etikett täuscht mitunter

Vermeintlich kompostierbare Müllbeutel bereiten sowohl in Kompostwerken als auch in Biogasanlagen große Probleme und müssen aussortiert werden. Slogans wie „zu 100 Prozent kompostierbar“ hält der Abfallberater des EWL für Etikettenschwindel: „In der Praxis dauert der Zersetzungsprozess Jahre. Organische Abfälle werden jedoch innerhalb weniger Wochen zu wertvollem Kompost.“ 

Hocheffiziente Kompostbereitung

Biomüll lässt der EWL seit 2013 von einem Partner professionell aufbereiten: Das Material aus den rund 9.000 Biotonnen Landaus durchläuft zunächst eine Trockenfermentation. Dabei entsteht unter Beteiligung von speziellen Mikroorganismen Biogas. Dieses wird vor Ort in zwei hocheffizienten Blockheizkraftwerken verstromt, dabei entstehen Strom und Wärme. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, die Wärme nutzt der Betrieb direkt auf dem Areal, um die Erzeugnisse aus der anschließenden Kompostierung zu trocknen und damit marktfähig zu machen.

„Die effiziente Nutzung der Energie aus Bioabfall ist ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz“, betont Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL. Jeder, der seinen Müll sorgfältig trennt, leistet dazu einen Beitrag.

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