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EWL zieht Bilanz

 

Jahresabschluss 2019 testiert – Gewinn soll den Rücklagen zufließen – Planung 2020 trotz Corona passgenau

Der Gewinn sichert die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Das ist auch im kommunalen Umfeld so. Mit einem positiven Gesamtergebnis von rd. 1,006 Mio. Euro schloss der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) das Geschäftsjahr 2019 ab. Am kommenden Dienstag (25. August) wird der Verwaltungsrat auch über die Verwendung von Gewinnen und Verlusten der einzelnen Betriebszweige entscheiden. Vorgeschlagen ist u.a. den Gewinn in den Betriebszweigen Abwasser- und Abfallbeseitigung jeweils in die allgemeine Rücklage einzubuchen. „Der EWL hat das zurückliegende Jahr 2019 betriebswirtschaftlich hervorragend gemeistert, trotz großer Herausforderungen im täglichen Betrieb“, betont Dr. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister und Vorsitzender des Verwaltungsrates.

Während das Jahr 2018 noch rote Zahlen aufzeigte, schließt das städtische Unternehmen im Jahr 2019 mit einem Gewinn. „Wir sind ohne Altlasten ins Jahr 2019 gestartet, denn im Jahr zuvor hatten wir erhebliche Aufwendungen für Altersversorgung als Sondereffekt gestemmt. Das zahlt sich jetzt aus“, berichtet Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL.

 

Betriebszweig Abwasser im Detail

Die Organisation des EWL gliedert sich insgesamt in fünf Betriebszweige auf: Abwasserbeseitigung, Abfallentsorgung, Bauhof, Straßenreinigung sowie eine eigenständige interne Serviceeinheit.

Der Betriebszweig Abwasser schloss mit einem Jahresgewinn von 773.000 Euro und übersteigt damit den Planansatz deutlich. Der Jahresgewinn im Vorjahr betrug 373.000 Euro. Auf der Ertragsseite erhöhten sich die Umsatzerlöse für Schmutzwasser durch einen höheren Verbrauch gegenüber 2018. Dem gegenüber standen jedoch Aufwendungen für Material, Personalkosten und sonstige betriebliche Aufwendungen. Mehr als drei Millionen Euro investierte der EWL in Kanalbaumaßnahmen.

Unterm Strich wurde der gesetzlich vorgeschriebene Mindestgewinn nicht erreicht. „Daran arbeiten wir weiter, das ist Zukunftssicherung“, erklärt Bernhard Eck. Für das erste Halbjahr 2020 liegt der Betriebszweig deutlich über dem Plan. Allerdings liegt dies auch an der Tatsache, dass mehrere Personalstellen Anfang des Jahres nicht besetzt werden konnten. Das wirkt sich auf Gehälter aus, aber auch auf Kapazitäten für Projekte, die nicht so schnell vorankommen, wie im Wirtschaftsplan hinterlegt. Trotzdem investierte der EWL auch bei Maßnahmen unter Corona-Bedingungen im ersten Halbjahr gut 1,8 Millionen Euro in die Kläranlage und Maßnahmen im Kanal.

 

Abfallbeseitigung

„Wir sind mit einem geschärften Blick für die Zukunft unterwegs. Die Abfallbeseitigung wird eine immer größere Herausforderung in ganz Europa. Und wir haben hier gemeinsam eine große Verantwortung zu übernehmen. Dafür müssen wir frühzeitig und umfassend gewappnet sein“, hält Dr. Maximilian Ingenthron fest. Im Jahr 2019 konnte der EWL seine Herausforderung mit einem positiven Jahresergebnis von 188.000 Euro im Vergleich zu einem geplanten Ergebnis von 14.000 Euro gut meistern. Die betrieblichen Erträge liegen um 269.000 Euro niedriger als im Vorjahr. Zwar erhöhten sich die Gebührenerlöse, aber im Gegenzug sanken die Verwertungserlöse im Bereich Altpapier. Der Mehraufwand für die neu eingeführte Sperrabfallsammlung auf Anforderung konnte durch ein geringeres Verbrennungsentgelt im MHKW Pirmasens kompensiert werden. In den Büchern stehen außerdem geringere Aufwendungen für Personal, Material und sonstige betriebliche Investitionen. Das Jahresergebnis der Abfallsparte entspricht den Anforderungen, die der Gesetzgeber für diesen Bereich der Daseinsvorsorge fordert. Es wurden 102.000 Euro investiert und ursprünglich mit 331.000 Euro geplant. Dies wurde durch den zeitversetzten Eingang der Schlussrechnungen des neuen Wertstoffhofes sowie den Erwerb von Müllgefäßen verursacht.

Im laufenden Jahr 2020 gibt es im Betriebszweig Abfall eine Corona-Delle bei den Einnahmen des Wertstoffhofes. Allerdings verbessert sich das Halbjahresergebnis um 90.000 Euro durch einen erfolgreichen Vertragsabschluss in Sachen Altpapier, den der EWL mit den Dualen Systemen ausgehandelt hat. Anhand der Entwicklung bis 30.6. rechnet der EWL mit einem positiven Jahresergebnis von 200.000 Euro für 2020.

 

Bauhof schließt positiv

Im Bereich Bauhof gelang es, das Vorjahresergebnis deutlich zu verbessern. Das geplante Jahresergebnis wurde mit 101.000 Euro übertroffen und liegt für den Berichtszeitraum 2019 bei insgesamt 129.000 Euro. Das liegt hauptsächlich an höheren Erträgen gegenüber dem Vorjahr. Das städtische Unternehmen investierte zudem z.B. in Parkscheinautomaten, Kraftfahrzeuge sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung. Zwar überstiegen die tatsächlichen Investitionen die geplanten Investitionen etwas, dies konnte aber unproblematisch durch Restmittel aus dem Jahr 2018 aufgefangen werden. Für 2020 liegen sowohl Aufwendungen als auch Einnahmen unter Plan – in Endeffekt erwartet Falk Pfersdorf im Bauhof 2020 ein positives Jahresergebnis von rund 30.000 Euro. Geplante Investitionen in Maschinen und Geräte wurden getätigt, es folgen weitere im zweiten Halbjahr.

 

Straßenreinigung und Verwaltungseinheit

Der Betriebszweig Straßenreinigung blieb in 2019 unter dem prognostizierten Verlust. Für das erste Halbjahr 2020 resümiert der EWL weniger Aufwendungen durch reduzierten Reinigungsbedarf während des Lockdowns. So wird sich der geplante Jahresverlust des städtischen Unternehmens voraussichtlich auf rund 100.000 Euro für diesen Betriebszweig reduzieren.

 

Die interne Serviceeinheit schloss 2019 positiv: Hier gelang es, den im Wirtschaftsplan vorgesehenen Gewinn von 12.000 Euro leicht zu überschreiten. Für 2020 rechnet der EWL mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Unsicherheiten bergen aktuell noch Projekte, die sich durch die Corona-Pandemie nach hinten schieben. Dazu gehören unter anderem das Digitalisierungsprojekt des EWL und die Bündelung von Kompetenzen in der Stadtsauberkeit.

 

Erleichterung wird auch die Verlängerung der Umsatzsteueroption des städtischen Betriebes bieten. Darüber entscheidet der Verwaltungsrat in der anstehenden Sitzung. Hintergrund ist eine EU-Regelung, die in Deutschland bis heute nicht umgesetzt wird und juristische Unsicherheiten bietet. Betroffen davon sind Verrechnungen zwischen verschiedenen kommunalen Rechtsträgern. „Der Gesetzgeber hat im Rahmen der Corona-Steuerhilfe eine Verlängerung des Optionszeitraumes beschlossen. Das nutzen wir“, informiert Bernhard Eck über das verzwickte Steuerdetail.

 

Mit einem Dank an das gesamte Team des EWL schloss Dr. Maximilian Ingenthron: „Das Jahr 2020 wartet mit guten Halbjahresergebnissen auf, und daher können wir beruhigt nach vorne schauen. – Denn auf den EWL als Umweltunternehmen im Dienst der Bürgerinnen und Bürger von Landau können wir uns wie immer verlassen.“.

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