Hilfsnavigation
Titelseite3
Seiteninhalt

Kanal: Filmteam zieht um

EWL erfasst Zustand der Abwasserführung in bewegten Bildern – jetzt im Südwesten Landaus

In diesen Tagen haben Experten für Kanalbefilmung ihre Arbeit im Südwesten Landaus aufgenommen. Im Auftrag des Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) erheben diese mit Spezialkameras den Zustand der örtlichen Abwasserkanäle. „Die Untersuchungen in Wollmesheim sind inzwischen abgeschlossen. Die Aufnahmen werden jetzt ausgewertet“, berichtet Alexandra Glaser, Ingenieurin in der Abwasserabteilung des EWL. Rund 500 Seitenzweige des Wollmesheimer Hauptkanals liegen inzwischen als digitales Bildmaterial vor.

Instandhaltung wirtschaftlich gestalten

Ausgewertet wird computergestützt: Dabei bewertet das System genau definierte Passagen automatisiert in einem Punkteschema mit 0 bis 5 Punkten. Je höher der Wert, desto besser ist der Kanalabschnitt in Schuss. „In Zweifelsfällen mit 2 und 3 Punkten greifen wir nochmals auf das Filmmaterial zu und ich schaue mir die Videosequenzen selbst genau an“, erklärt die Fachfrau. Viel Aktion erwartet sie dort nicht – aber eindeutige Hinweise auf Risse, schadhafte Anschlussstellen oder Korrosion der Betonrohre.

Die Befilmung der Abwasserführung setzt der EWL konsequent um. „Die Kenntnis des baulichen Zustands ist Basis für eine wirtschaftlich sinnvolle Instandhaltungsstrategie“, hält Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL, fest. Ziel ist es, jedes Jahr räumliche Schwerpunkte zu setzen. Das gilt besonders für die sogenannten Hausanschlussleitungen, die mit kleineren Rohrquerschnitten in den Hauptkanal führen. Die Herausforderung bei Erneuerungsmaßnahmen: Große Rohrquerschnitte lassen sich nahezu grabenlos und kostengünstig mit einem speziellen Verfahren abdichten. Die kleineren Hausanschlusskanäle müssen in der Regel aufgegraben werden. „Hier arbeiten wir in enger Abstimmung mit den Betreibern von Energie- und Trinkwassernetzen und mit dem Straßenbau“, berichtet Alexandra Glaser. Denn stehen auch Maßnahmen an anderen Leitungen an, organisieren die Beteiligten eine Baustelle gemeinsam. Das spart Kosten und hält die Beeinträchtigungen für die Anlieger in Grenzen.

 

Dichter Kanal schont Grundwasser

Rund 1.300 Hausanschlüsse im Südwesten Landaus und auf der Wollmesheimer Höhe werden die Spezialisten im Auftrag des EWL bis August befilmen. In diesem Teil der Stadt wurde im letzten Drittel des vorherigen Jahrhunderts besonders viel gebaut; inzwischen ist dort die Infrastruktur in die Jahre gekommen. „Wir arbeiten im Dienste der Bürger und der Umwelt“, erklärt Bernhard Eck abschließend. Denn ein dichtes Rohrnetz ist ein wichtiger Beitrag zum Grundwasserschutz. Denn Abwasser gehört in die Kläranlage zur Reinigung. Eine gut funktionierende Abwasserbeseitigung erfordert gerade in älteren Siedlungen viel Vorbereitung, damit die Kanalerneuerung effizient organisiert und umgesetzt werden kann. Das städtische Unternehmen setzt mit der aktuellen Erhebung auch vom Vorgehen her ein Zeichen: Denn landläufig werden primär die Hauptkanäle auf Dichtigkeit untersucht. Mit den zusätzlichen Untersuchungen der Hausanschlussleitungen geht der EWL neue Wege bei der Entwicklung einer umfassenden Erneuerungsstrategie.

zurück nach oben drucken