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22.12.2023

Neues Abfallwirtschaftskonzept liegt vor

EWL will Kreislaufwirtschaft stärken und Restabfall reduzieren – innovative Maßnahmen geplant

Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) hat sein aktualisiertes Abfallwirtschaftskonzept 2023 für die nächsten fünf Jahre veröffentlicht. „Das Kreislaufwirtschaftsgesetz verpflichtet Entsorgungsunternehmen wie den EWL, künftig mehr Geld in Maßnahmen zu investieren, die Restabfall weiter reduzieren, nachhaltige Abfallverwertung steigern und so Stoffkreisläufe noch enger schließen“, betont Bernhard Eck, Vorstand des EWL. Entsprechend habe der Umweltbetrieb sein Abfallwirtschaftskonzept nun ausgerichtet. Lukas Hartmann, Bürgermeister der Stadt Landau und Verwaltungsratsvorsitzender des EWL, ergänzt: „Ziel ist es, bis 2030 in Landau die häusliche Restabfallmenge pro Jahr und Einwohner um rund 25 Prozent von jetzt 104 Kilogramm auf dann 80 Kilogramm zu senken – das ist ambitioniert, aber machbar, wie das Konzept zeigt.“

Wöchentliche Biotonnen-Leerung auch im Herbst

Um die gesteckten Ziele zu erreichen, hat der EWL im Abfallwirtschaftskonzept auf knapp 100 Seiten zahlreiche auch sehr innovative Maßnahmen definiert. „Einen Teil davon haben wir bereits im laufenden Jahr 2023 begonnen oder umgesetzt“, erläutert Tomy Kiptschuk, Leiter der Abteilung Service und Abfallwirtschaft beim EWL. „So erfassen wir auf dem Grünschnittplatz am Wertstoffhof schon jetzt krautige und holzige Grünabfalle getrennt, um den holzigen Anteil zu Holzhackschnitzel weiterzuverarbeiten.“ Man arbeite an der Ausweitung der gelben Tonne. Hierzu laufe derzeit ein Verfahren am Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz gegen die Dualen Systeme, die sich bislang gegen eine Ausweitung wehren. Bereits für 2024 möchte der EWL alle Landau Grundstücke an die Bioabfall-Sammlung anschließen – um so den Anteil des Bioguts im Restabfall zu senken. „Außerdem wollen wir zur besseren Erfassung der Gartenabfälle im nächsten Jahr die wöchentliche Leerung der Biotonnen bis in die Monate Oktober und November verlängern“, sagt Tomy Kiptschuk.

Förderung der Gebührengerechtigkeit

Spätestens für 2025 plant der EWL dann eine grundlegende Änderung bei den Restabfall- und Bio-Tonnen – von abfuhrbasierter Abrechnung auf leerungsbasierte. „Die Bürgerinnen und Bürger zahlen dann nur noch diejenigen Leerungen, die sie auch bestellt haben“, sagt Bernhard Eck. Der EWL möchte diese Umstellung mit einem Chip-Ident-System umsetzen, das jede Leerung registriert und einem Kunden oder einer Kundin zuordnet. „Neben einem Anreiz zur Reduzierung der Restabfallmenge versprechen wir uns davon auch eine Förderung der Gebührengerechtigkeit“, erläutert der EWL-Vorstand.

In den kommenden drei Jahren möchte der EWL zudem ein Gebäude erwerben, in dem man ein Second-Hand-Kaufhaus betreiben könnte. „Denn es ist ein wesentliches Ziel des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, Abfälle zu vermeiden, indem man gebrauchte Dinge neu in den Verkehr bringt“, sagt Tomy Kiptschuk. Denn nur mit vielen solchen Bausteinen könne es gelingen, die jährliche Restabfallmenge pro Kopf bis 2030 auf 80 Kilogramm zu senken. „Diese Zahl“, ergänzt Tomy Kiptschuk, „ist aus Sicht des EWL aber nur ein Etappenziel.“

Für spätestens 2028 kündigt der EWL eine Fortschreibung seines Abfallwirtschaftskonzepts an. Die aktuelle Version ist jetzt einsehbar unter www.ew-landau.de.

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