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14.12.2023

Wie Landaus Bioabfall noch besser werden soll

Chargenanalyse zeigt Handlungsbedarf: zu viele „falsche Tüten“, Kunststoffe und Verpackungen

Der Bioabfall in Landau ist gut – aber noch nicht gut genug: „Das Ergebnis einer kürzlich durchgeführten Chargenanalyse der Landauer Biotonnen zeigt, dass es ein wesentliches Verbesserungspotential gibt“, sagt Tomy Kiptschuk, Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft beim Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL). Problematisch sei vor allem, dass der Bioabfall oft in ungeeigneten Tüten in die Biotonnen entsorgt würde – und auch verpackte Lebensmittel bereiteten Probleme.  „Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff für eine ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft“, erläutert Tomy Kiptschuk. „Damit wir das Biogut aber erfolgreich zu Biogas oder zu qualitativ hochwertigem Kompost sowie Dünger für die Landwirtschaft verwerten können, muss es sortenrein gesammelt und angeliefert werden.“  Um bei künftigen Chargenanalysen im Rahmen der bundesweiten Biotonnen-Challenge noch erfolgreicher abzuschneiden, will der EWL die Qualität des Landauer Bioabfalls durch mehr Abfallberatung verbessern. Geprüft wird aber als Maßnahme auch eine individuelle Kontrolle der Biotonnen – durch eine mit „Künstlicher Intelligenz“ unterstützte Kameratechnik. Die könnte schon bei der Abholung der Tonnen den Inhalt auf Fehlwürfe analysieren.

Fast sechs Tonnen Abfall genau untersucht

Knapp 6.000 Kilogramm einer Charge Bioabfall aus Landau wurden bei einer ersten Analyse im Rahmen der Biotonnen-Challenge jetzt geprüft. Das Ergebnis: „3,39 Prozent des Gesamtgewichtes bestand aus Materialein, die  in der Biotonne unerwünscht sind“, berichtet EWL-Abfallberater Andreas Fischer. Leider nutzen viele Bürgerinnen und Bürger immer noch gewöhnliche Kunststofftüten oder auch die sogenannten „Biokunststoffüten“ zur Sammlung der Bioguts im Haushalt. Diese Tüten, aber auch andere Fremdstoffe wie Kleidung, Windeln verpackte Lebensmittel müssten vor der Verwertung des Bioabfalls aufwendig aussortiert werden. „Plastik und Biogut vertragen sich nämlich überhaupt nicht. Kunststoff baut sich in der Kompostanlage nicht ab und ruiniert die aus den Bioresten gewonnene Kompost- und

Blumenerde“, erläutert Andreas Fischer. Das gelte auch für Bioplastik-Säcke, die als kompostierbar gekennzeichnet sind. „Denn diese Abfallsäcke verrotten einfach nicht schnell genug und reduzieren die Recyclingeffizienz erheblich.“ Auch in der Vergärungsanlage komme es dadurch zu Störungen.

Tipps für sauber getrenntes Biogut

Damit ausschließlich naturverträgliche Bioabfälle in der Biotonne landen, sagt Andreas Fischer, müssten nur einige einfache Regeln beachtet werden:

  • Papier statt Plastik: Abfälle nur in Zeitungspapier oder kompostierbaren Papiertüten sammeln. Keinesfalls in Plastiktüten in die Biotonne geben.
  • Sauber sammeln: Für das Sammeln in der Küche wiederverwendbare und auswaschbare Gefäße nutzen. Hygienisch verschließbare Behälter wirken Gerüchen entgegen.
  • Regelmäßig entsorgen: Biogut in kleinen Mengen sammeln und diese öfter zur Biotonne bringen. Je kürzer die Bioreste in der Küche lagern, desto kleiner ist das Risiko für Schimmel oder unangenehme Gerüche.
  • Neuer Aufkleber als Denkanstoß:

Am Bauhof, am Wertstoffhof und im EWL-Verwaltungsgebäude gibt es kostenlose Aufkleber für die Biotonne. Mit dem möchte der EWL daran erinnern, dass keine „Plastiktüten“ in die Tonne gehören.

  • Wichtig: Verdorbene Lebensmittel vor dem Entsorgen in der Biotonne auspacken.
  • Was darf, was nicht: Sich regelmäßig darüber informieren, was in die Biotonne darf und dann die eigene Sammelroutine auf neuestem Stand halten. Es gehören nur verrottbare organische Abfälle aus Küche und Garten in die grüne Tonne. Hilfe bei Fragen bieten der EWL-Entsorgungsratgeber im Internet unter https://www.ew-landau.de/Entsorgungsratgeber oder  die EWL-Abfallberatung unter Telefon 06341/13 -8643.



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