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28.03.2024

Jury wählt Landauer Elektrolyseur für Förderung aus

Anlage soll auf dem Gelände der EWL-Kläranlage grünen Wasserstoff, Sauerstoff und Wärme produzieren – Vier Partner sind beteiligt

„Das sind wirklich gute Nachrichten für unsere Stadt“, freut sich Lukas Hartmann, Bürgermeister und Vorsitzender des EWL-Verwaltungsrats. Eine Fachjury hat das Landauer „Projekt am Hölzel“ mit dem Ziel der Dekarbonisierung eines Industrieparks und der Entwicklung einer regionalen grünen Wasserstoffwirtschaft unter 24 Bewerbungen für eine Förderung durch das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium ausgewählt. Nun darf das Gemeinschaftsprojekt der vier Partner Energie Südwest AG (ESW), H2 Energy Europe, APL und EWL bis zum 15. Mai beim Ministerium einen konkreten Förderantrag stellen. Herzstück des Projekts ist ein Elektrolyseur auf dem Gelände der EWL-Kläranlage (Am Hölzel 28), er soll künftig grünen Wasserstoff, Sauerstoff und Wärme produzieren, die von den Partnern vor Ort genutzt werden. „Die Transformation unserer Wirtschaft und Wertschöpfungsketten hin zu Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft braucht auch Wasserstoff. Die Verknüpfung mehrerer Nutzungsmöglichkeiten an einem Ort und die gemeinsamen Nachhaltigkeitsziele der Partner und deren Fortschrittlichkeit waren sicher wichtige Elemente für den Erfolg unserer Bewerbung“, betont Lukas Hartmann. Ausgeschrieben hat das Ministerium den Wettbewerb um die Wasserstoff-Fördergelder im Rahmen des „Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI). Neben Landau wurden weitere vier Projekte aus Rheinland-Pfalz ausgewählt, insgesamt stehen für die Wasserstoff-Förderung 25 Millionen Euro zur Verfügung.   

So werden die Standortvorteile genutzt

Geplant, gebaut und betrieben wird der Elektrolyseur von der Landauer Energie Südwest AG (ESW), in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen „H2 Energy Europe“. Der grüne Wasserstoff aus der Anlage soll zu einem Teil von dem Projektpartner APL genutzt werden – das Unternehmen testet im Landauer Industriepark Systeme für Brennstoffzellen. Ein weiterer Teil des Wasserstoffs wird, unter anderem durch „H2 Energy Europe“ über Tankstellen für den Schwerlastverkehr vertrieben. Die Abwärme aus dem Elektrolyse-Prozess speist die ESW in ein Nahwärmenetz im Industriepark ein. „Der in einem Elektrolyseur entstehende Sauerstoff wird oft einfach abgeblasen – aber hier können wir ihn durch den Standortvorteil direkt in unserem Klärwerk nutzen“, erläutert Dr. Markus Schäfer, Vorstand des EWL. „Bei der Belüftung im Belebungsbecken und gegebenenfalls bei der vierten Reinigungsstufe sparen wir auf diese Weise rund 350 Megawattstunden Strom pro Jahr. Unserem Ziel einer stromautarken, von externen Energielieferungen unabhängigen Kläranlage kommen wir damit einen großen Schritt näher.“

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